Das Faktum der Wirklichkeit: evolutionspsychologische und fiktionstheoretische Überlegungen zur Rede von Gott
Über dieses Buch
Ohne Fiktion keine Rede von Gott. Denn allein die Fiktion ermöglicht es dem Menschen über etwas zu reden, über das man eigentlich nicht reden kann. Aus dieser notwendigen Fiktionalität folgt allerdings nicht, dass „Gott“ oder Religion mit Illusionen, nützlichen Unwahrheiten oder gar Märchen gleichzusetzen sind. Bei genauer Betrachtung erscheinen solch religionskritische Verkürzungen des Phänomens der Fiktion schnell als unangemessen. Vielmehr zeigt sich die Fiktion als das evolvierte Werkzeug menschlicher Wirklichkeitsbewältigung, das in Kunst, Gesellschaft und Wissenschaft eine tragende Rolle spielt. Entgegen der landläufi gen Annahme können Fiktionen wahre Aussagen über die Welt treffen. Mehr noch, indem sie das Unsagbare sagbar machen, ermöglichen Fiktionen dem Menschen den Zugang zu einer tieferen Sinndimension der Wirklichkeit. Fiktionen avancieren so zum Ermöglichungsgrund jeder Religion.
Um zu einem solchen Verständnis des Fiktionsbegriffs zu gelangen, sind Streifzüge durch die Evolutionspsychologie und Wissenschaftstheorie sowie die Erzähl- und Kulturtheorie vonnöten. Am Ende steht ein Fiktionsbegriff, der innertheologische Gräben überwinden und apologetisch die Rede von Gott plausibilisieren kann.
Maximilian Schalück studierte evangelische Theologie, Germanistik und Erziehungswissenschaften an der LMU München und der Universität Helsinki. Er schloss seine Promotion 2023 in der evangelischen Theologie als Stipendiat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und der Konrad-Adenauer-Stiftung und 2024 sein Referendariat für das Lehramt am Gymnasium in Bayern ab. Seine Interessensgebiete liegen in der Religionsphilosophie, der Theologie des 20. Jahrhunderts und der interdisziplinären Forschung.
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